Gentechnik

Gentechnologie – unverzichtbare Chancen oder unkalkulierbare Risiken? In der Öffentlichkeit wie in der Politik bleibt die Gentechnik ein umstrittenes Thema.

Was ist Gentechnik?

Gentechnologie beinhaltet alle Methoden, die sich mit der Isolierung, Vermehrung und Neukombination von Genen auch über Artgrenzen hinweg beschäftigen. Insbesondere wird unter Gentechnologie die Isolierung eines Gens aus einem Organismus und seine Übertragung auf einen anderen Organismus, in dem es unter natürlichen Bedingungen gewöhnlich nicht vorkommt, verstanden. Die gentechnisch veränderte Organismen werden als transgen bezeichnet und mit GVO abgekürzt.
Gentechnik umfasst eine Reihe von Techniken der Molekularbiologie, die das genetische Material von Pflanzen, Tieren, Mikro-Organismen und anderen biologischen Einheiten  in einer Art oder mit Ergebnissen verändern, die nicht durch Methoden natürlicher Paarung und Reproduktion oder natürlicher Rekombination erreicht werden können.

Was ist „grüne Gentechnik“?

Als „grüne Gentechnik“ wird die Agrogentechnik bezeichnet. Hierbei handelt es sich um Veränderungen an Gewächsen durch den Einsatz artfremder Gene. Mithilfe dieser Methode sollen Resistenzen gegen Schädlinge oder Krankheiten bei Pflanzen ermöglicht und andere Eigenschaften, wie verbesserte Inhaltsstoffe und Trockenunempfindlichkeit, realisiert werden.

Was ist „weiße Gentechnik“?

Die „weiße Gentechnik“ bezeichnet die genetische Veränderung von Mikroorganismen, die u.a. in der Industrie angewendet werden, etwa zur Produktion von Enzymen oder von Kunststoffen.
In engem Zusammenhang mit der weißen Gentechnik steht die „graue Gentechnik“, die den Einsatz von GVO in der Umwelttechnik meint. Hierzu zählen u.a. Mikroorganismen, welche – ähnlich wie alternative biotechnologische Methoden – zur Säuberung von Abwasser beitragen.

Was ist „rote Gentechnik“?

Als „rote Gentechnologie“wird die Gentechnik bezeichnet, die in Medizin und Pharmakologie zur Anwendung kommt. Sie dient der Entwicklung von Medikamenten und Methoden zur Krankheitserkennung und -therapie. Weitere Anwendungsgebiete sind u.a. die Herstellung von Impfstoffen, pränatale Diagnostik, aber auch Versuche mit Embryonen und Klonierungsversuche. Die Zulassung der Keimbahntherapie ist ein erklärtes Ziel der roten Gentechnik.