Wer auf dem Land unterwegs ist, sieht sie immer häufiger: Grüne Kreuze als Mahnmal für eine Landwirtschaft, die sich unzumutbaren Umständen gegenübergestellt sieht. Ein großer Kritikpunkt gilt dem erhöhten Umweltschutz.
Der Protest ist legitim, denn es geht den Bauern und Bäuerinnen um die Entlastung und Wertschätzung ihres Berufsstandes. Nur spiegelt sich diese Wertschätzung nicht in den Marktpreisen wider. Sollte man deswegen sauer auf (für Artenerhalt und Trinkwasserqualität längst überfällige) Umweltauflagen sein oder eher frustriert über die fehlende Repräsentation bäuerlicher Interessen auf Bundes- und EU-Ebene? Mit Unterstützung des Bauernverbands werden weiterhin Strukturen gefördert, die zur weiteren Verschärfung der Krise führen. Statt einer Honorierung von Umweltleistungen werden einseitig Großbetriebe und die Intensivierung der Landwirtschaft gefördert. Das geht zu Lasten der Kleinbauern, die auf Fördergelder jenseits der flächengebundenen Direktzahlungen angewiesen sind. Die Wurzel des Problems ist der dadurch erzeugte Wettbewerbs- und Wachstumsdruck, der vor allem die bäuerliche Landwirt*innen ins Aus drängt. Diese sollten sich nicht gegen den Umweltschutzgedanken ausspielen lassen, sondern eine Verbesserung der Marktbedingungen und faire Preise für hochwertige, nachhaltig erzeugte Lebensmittel fordern.